Ramona Blum (sie/ihr) studiert den 1-Fach Master Germanistik sowie den interdisziplinären Master Medieval and Renaissance Studies (MaRS) an der Ruhr-Universität Bochum. In ihrer Arbeit „Ein Vergleich von intertextuellen Bezügen und der Figurenentwicklung: Parzival und Blanschandin im Artusstoffkreis“ analysiert sie einen primär fragmentarisch überlieferten Stoff im Kontext einer stoffgeschichtlichen Erzähltradition des Mittelalters. Dabei eröffnen sich insbesondere in den Figurenkonstellationen konstruktive Verknüpfungsmöglichkeiten. Durch ihre Forschung möchte sie nicht nur klassische Genderperspektiven auf die mittelalterliche Literatur hinterfragen, sondern auch mit den neuesten literarischen Theorien bis in das kleinste noch vorhandene Fragment vordringen. Ihr Ziel ist es, diese Fragmente gewinnbringend in einen literarischen Korpus des deutschsprachigen Raums zu integrieren und eine Neuinterpretation literarischer sowie kultureller Wahrheiten anzustoßen.


Nick Anton Emmerich (er/ihm) schloss im September 2024 den B.A. Anglistik/Amerikanistik und Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ab und studiert derzeit die Fächer Englisch und Sozialwissenschaft im Master of Education. Dabei legt er Wert darauf, didaktische Zugänge zu oft lebensweltfremden Texten zu erschließen und somit einem breiteren Publikum einen Einblick in klassische Literatur zu ermöglichen. Sein Vortrag nähert sich dem Epos Paradise Lost von John Milton als eine quasi-biografische Abrechnung mit der englischen Gesellschaft im 17. Jahrhundert und erkundet dabei die politischen und kulturellen Verhältnisse eines vom Bürgerkrieg verstörten Landes.


Hanna Habraschka studiert im 1-Fach-Master of Arts Germanistik an der Ruhr-Universität Bochum. 2024 beendete sie ihren Bachelor in den Fächern Geschichte und Germanistik mit ihrer Bachelorarbeit zu der „Identitätsproblematik in Karl Philipp Moritz‘ Anton Reiser“. In dieser setzt sie sich mit dem Identitätsverständnis des 18. Jahrhunderts auseinander und analysiert, welchen identitätshindernden und identitätsfördernden Momenten der Romanprotagonist Anton Reiser begegnet und wie diese sich auf seine Identitätsbildung auswirken. Wichtig ist ihr in ihrer Forschung einen Bezug zwischen literarischen und gesellschaftlichen Identitäten herzustellen und herauszuarbeiten, wie diese sich gegenseitig bedingen.


Aive Jürgens (sie/ihr) studiert im Zwei-Fach-Master Komparatistik und Anglistik an der Ruhr-Universität Bochum. In ihrem Vortrag stellt sie ihre Bachelorarbeit unter dem Titel „Narrative Prototypes of the Literary Detective – A Comparison between C. Auguste Dupin and Sherlock Holmes“ vor, die sie Anfang 2024 abgegeben hat. Darin vergleicht sie zwei der prägendsten literarischen Figuren des Genres und möchte so einen Einblick in die Entstehung des Figurentypus geben und den Einfluss von Edgar Allan Poe und Sir Arthur Conan Doyle auf die Erzähltradition der Detective Fiction beleuchten. Ihre weiteren Forschungsinteressen liegen im Bereich Gothic Novel und Unreliable Narration.


Joah Kulms (er/ihm) studiert im Zwei-Fach-Bachelor Komparatistik und Medienwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. In seinem bevorstehenden Vortrag verbindet er sein literaturwissenschaftliches Interesse an der literarischen Form der Utopie mit einer medienwissenschaftlichen Fragestellung und spürt damit der technischen Utopie des Fahrrads in Vergangenheit, Gegenwart und möglichen Zukünften nach. Dabei folgt er den Spuren des Fahrrads in den zeitgenössischen Vorstellungen des 19. Jahrhunderts, als potenziell (klima-)aktivistisches Werkzeug und nicht zuletzt als Bedeutungsträger in der Science Fiction-Literatur.


Marisa Linß studiert im 1-Fach-Master Germanistik mit Schwerpunkt auf Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der RUB. In Ihrer Bachelorarbeit, die sie an der Universität Duisburg-Essen schrieb, untersuchte sie die narrative Konzeption der Handlungsmacht der Teufelsfiguren in vier verschiedenen Werken, die in ihrer Entstehung vom 13. Jahrhundert bis ins Jahr 2017 reichen. Der weite historische Bogen rund um die literarische Verarbeitung der Teufelsfiguren verbindet sowohl eine mediävistische als auch zeitgenössische literaturwissenschaftliche Perspektive miteinander.


Daniel Mestekämper studiert aktuell Deutsch und Geschichte im Master of Education und plant, zum kommenden Semester zusätzlich Geschichte im Master of Arts zu studieren. In seiner Bachelorarbeit mit dem Titel „Nutzen, Mittel und Problematik der Biographisierung der Lyrik des Hugos von Montfort“ beschäftigt er sich intensiv mit den spätmittelalterlichen Dichtern Hugo von Montfort und Oswald von Wolkenstein, wobei der Schwerpunkt auf ersterem liegt. Er untersucht dabei die Potenziale und Methoden biographischer Interpretationen in der Forschung mit einem besonderen Fokus auf die Probleme, die bei der Entwicklung entsprechender Biographismen auftreten können.


Moritz Mittendorff studiert Germanistik im Master of Arts sowie Deutsch und Sozialwissenschaft im Master of Education an der RUB. In seiner Bachelorarbeit beschäftigte er sich mit der Erzählung Ein Dieb des Schweizer Autors Friedrich Glauser und beleuchtete näher, wie ,Anormalität‘ und ,psychische Erkrankungen‘ inszeniert werden.

Hierbei geht er besonders darauf ein, wie die Gesellschaft und Institutionen auf Normabweichungen reagieren und wie fließende Übergänge zwischen ,Normalität‘ und ,Anormalität‘ dargestellt werden. Ebenfalls wichtig für ihn ist, wer hier tatsächlich für wen gefährlich ist.


Andreas Niedermeier (er/ihn) studiert zurzeit im M.A. Germanistik und Gender Studies; sein B.A-Studium hat er in Germanistik und Medienwissenschaft abgeschlossen. Aufgrund seiner Studienfächer konnte er sich vielfältiges Wissen im kulturwissenschaftlichen und philologischen Bereich aneignen und eine interdisziplinäre Perspektive zu verschiedenen literaturwissenschaftlichen Themen in die Germanistik mit einbringen.

In seinem Vortrag über Frieda aus Franz Kafkas Das Schloß stellt er dar, wie er einen von Kafka konstruierten Nebencharakter aus feministischer und dekonstruktivistischer Sicht analysiert. Dabei wird durch ein Close Reading des Textes auch aufzeigt, inwiefern Literatur identitätsbildend sein kann und wie Charaktere alternativ gelesen werden können.


Vitaliia Ruban studiert den Zwei-Fach-Master in VAMoS (mit Schwerpunkt Computerlinguistik) und  in Slavischer Philologie. In ihrem Vortrag möchte sie über Kandinskys Kunst sprechen. Auf seinem Weg erlebte der Künstler die Krise der Wissenschaft, die nicht in der Lage war, die Welt zu erklären, die spirituelle Suche nach dem Sinn des Lebens und nach der Rolle der neuen Kunst sowie den Konflikt zwischen der Notwendigkeit, freie Formen zu entwickeln, und der Tendenz zur Gegenstandslosigkeit in der Kunst. In ihrem Vortrag möchte sie einen Überblick über die Entwicklung von Kandinskys Werken und seiner Kunsttheorie im Kontext seiner Zeit verschaffen, um den Ursprung der modernen abstrakten Kunst besser zu verstehen.


Fiona Schilling (sie/ihr) studiert im 2-Fach Master Komparatistik und Theaterwissenschaft. Dabei interessieren sie besonders kulturwissenschaftliche und transmediale Ansätze bezüglich Natur, Gesellschaft und politischer Bewegung. Eben daraus entspringt ihre Arbeit zu kanadisch Indigenen Perspektiven auf das Coming Of Age Narrativ. Anhand von drei Filmen entschlüsselt sie, in wie weit und mit welchem Engagement die Krise des Erwachsenwerdens gemeinsam mit den Krisen struktureller Ungleichheit, kultureller Identität und kolonialen Traumas erzählt wird.


Kevin Sikeew (er/ihm) hat zum Wintersemester 2024/25 den 2-Fach Master in Gender Studies und Medienwissenschaft angefangen. Seinen Bachelor of Arts hat er zuvor an der Technischen Universität Dortmund in den Fächern Literatur- und Kulturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften und Kulturanthropologie des Textilen gemacht. Seine Interessengebiete umfassen zeitgenössische (Pop-)Kultur, Mode(n) als auch Macht und Herrschaft. In seiner Arbeit, die im Rahmen von HERMAION vorgestellt wird, befasste sich Kevin mit zusammenhängenden Repräsentationen von Geruch und sozialer Klasse in kulturellen Schriftartefakten vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. Trends, Moden und Konsum erscheinen als Themen, die in der Gegenwart nicht zu verachten sind. Ein umfassendes Verständnis möchte Kevin an seinem Gegenstand präsentieren und vermitteln.