Leonie Mevissen studiert im Master Germanistik und Anglistik/Amerikanistik. Ihre Bachelorarbeit lässt die wenig zusammen gelesenen Philosophen Jean-Jaques Rosseau und Friedrich Nietzsche in einen Dialog über Sprachursprung und sprachliche Korrumpierung menschlicher Gesellschaft treten.

Dieser Austausch auf der Grenze von Sprachphilosophie und Literaturwissenschaft erlaubt einen kritischen Blickwinkel auf die „Stabilität“ des Mediums Sprache, aus dem unsere (Forschungs-)Gegenstände unhintergehbar gemacht sind.


Moritz Nicklas studiert im Master Germanistik (mit besonderem Fokus auf der Neueren deutschen Literaturwissenschaft) an der Ruhr-Universität Bochum. Sein Vortrag untersucht mit Thomas Melles Roman Die Welt im Rücken ein Feld der Gegenwartsliteratur, das sowohl von autobiografischen als auch autopathografischen und autofiktionalen Schreibpraktiken, medientheoretischen und -historischen Reflexionen und konsequenter Selbsthistorisierung und -analyse geprägt ist.

Melles ,Roman‘, der selbst hinsichtlich seiner Gattung schwer einzuordnen ist, steht stellvertretend für eine gegenwärtige Art und Weise, die eigenen psychische Erkrankung als Gegenstand des Schreibens zu begreifen, radikalisiert sie aber gleichzeitig, indem er explizit über Grundbegriffe der Literatur- und Medientheorie wie ,Fiktion‘, ,Fiktionalität‘, ,Autorschaft‘, ,Medium‘ und ,Netzwerk‘ nachdenkt und somit die Grenzen dessen erprobt, was gemeinhin ,Erzählen‘ genannt wird.


Nico Wenzel studiert Theaterwissenschaft und Medienwissenschaft im 2-Fach-Master an der RUB. In seiner Bachelorarbeit hat er sich mit verschiedenen Werken des Regisseurs und Bühnenkünstlers Robert Wilson auseinandergesetzt, in denen unterschiedliche künstlerische Bereiche wie Architektur, bildende Kunst, Musik und Mediengestaltung (insbesondere Licht) zusammenfließen.

Anhand von Wilsons Werken möchte er zeigen, dass zwei zunächst widersprüchliche Phänomene – ein subjektiver und direkter Zugang zum Kunstprodukt und gleichzeitig eine distanzierte und reflektierende Rezeptionshaltung – nicht zwingend zwei verschiedene Paar Schuhe sein müssen, sondern im Falle Wilsons durchaus zusammen und gleichzeitig funktionieren können.

Hier findet ihr den Vortrag von Nico!


Julia Kwiatkowski studiert Medienwissenschaft im Master of Arts und interessiert sich für Fan(-dom) Studies, insbesondere für die Motivation hinter der Produktion fannischer Kunstwerke wie Fan Fiction oder Fan Art u.a., sowie deren Charakteristika.

In ihrer Bachelorarbeit nutzte sie den Einfluss ihres Japanologie-Studiums und persönliche Begeisterung für eine tiefergehende Analyse der 1-Mann-Parodie „Yu-Gi-Oh! The Abridged Series“ von Martin Billany, die mit einer langen Produktionskette und einem eigenen Sub-Fandom zugleich außergewöhnlich und typisch zur Partizipation aufruft.


Johanna Bessing geht im Rahmen ihres Studiums der Fächer Anglistik und Medienwissenschaft ihrem großen Interesse für Fandom nach. Besonders spannend sind für sie die Bereiche Fandom History und fannische Praktiken im zeitlichen Wandel. In ihrem Vortrag beschäftigt sie sich am Beispiel des Archive of Our Own (AO3), dem größten Fanfiction-Portal der Welt, mit virtuellen Partizipationskulturen.

Dass die Features von Internetplattformen und die dort geteilten User-Kreationen einander beeinflussen, ist charakteristisch für dieses Phänomen. Johanna widmet sich der Frage, welche Partizipationsformen durch die Features des AO3 hervorgebracht werden, und identifiziert die Auswirkungen dieses Aushandelns von Fan-Identität auf die daraus resultierende Fan-Community-Bildung.

Hier findet ihr den Vortrag von Johanna!


Julien Thiesmann befindet sich in den letzten Zügen seines Bachelorstudiums der Germanistik und Philosophie mit lehramtsspezifischem Optionalbereich. Während es ihm selbst schwerfällt, sich kurzzufassen, hat er sich im Studium immer wieder mit Lyrik beschäftigt – der Textform, die oft in kurzen Texten viel aussagt.

Seine Vorlesung möchte er nutzen, um auf die Beschäftigung mit in deutscher Kurrentschrift verfassten Manuskripten als bislang wenig genutzte Herangehensweise an (lyrische) Texte aufmerksam zu machen und am Beispiel des Gedichts „Es kribbelt und wibbelt weiter“ von Theodor Fontane aufzuzeigen, welchen Nutzen für die literaturwissenschaftliche Forschung diese Herangehensweise haben kann.


Marie Da Silva Santos hat vor Kurzem ihren Master of Arts in Klassischer Philologie und Germanistik beendet und bereitet sich aktuell auf eine Promotion vor. Bei ihrem literaturwissenschaftlichen Arbeiten interessieren sie neben der Antikerezeption insbesondere die Autoreflexivität von Dichtung und die Entwicklung von Autorkonzepten. 

In ihrem Vortrag stellt Marie verschiedene Schöpfungsgeschichten der griechisch-römischen Antike vor und geht dabei der Frage nach, inwiefern diese Erzählungen ein poetologisches Potential bieten und ihren Autoren damit zur Selbstinszenierung dienen.


Anna Heermann studiert Germanistik und Sozialwissenschaft (mit dem Schwerpunkt Politikwissenschaft) im Master of Arts. Sie versucht immer wieder bewusst an der Schnittstelle beider Fachrichtungen zu arbeiten und dabei insbesondere ihre Begeisterung für die germanistische Mediävistik einfließen zu lassen.

Auch ihre Vorlesung wird sich diesem interdisziplinären Austausch widmen, indem unter anderem das Faszinosum vormoderner Identitätskonstruktion im Zentrum steht. Wie definiert sich das mittelalterliche Selbst und wie schlägt sich diese Vorstellung von Identität im literarisch fiktionalen Diskurs nieder? Diese und andere Fragen sollen anhand Hartmanns von Aue Legendenroman Gregorius, der von einem exzeptionellen Identitätsfindungsprozess des Protagonisten erzählt, diskutiert werden.


Luca Miethe studiert im Master Anglistik und Geschichte an der RUB. In seiner Arbeit versucht er, den subversiven Zwischentönen von Shakespeares Historienstücken auf die Schliche zu kommen.


Kai Lewandowski studiert im 2-Fach Master die Fächer Spanische Sprache und Kultur und Germanistik an der Universität Duisburg-Essen. Im Studium der spanischen Sprache, vor allem mit Begeisterung für dessen Kultur und Literatur, widmete er sich vorrangig historisch-literarischen und kulturwissenschaftlichen Thematiken.

Sein Vortrag stellt eine interdisziplinäre Schnittstelle der romanistischen Literatur-, Sprach-, und Kulturwissenschaften dar und beschäftigt sich mit dem Phänomen des mexikanischen Musikgenres des Narcocorridos. Im Fokus steht die sprachliche Ambiguität und wie sich diese, anhand von ausgewählten Musiktexten, in der Nutzung verschiedener rhetorischer Mittel, Lexik und Wortbildungsphänomene interpretieren lässt.


Johanna Bessing, Ilka Bielefeldt, Michaela Kubitzki, Lisa Römer